Kaufen Sie Olivenöl in der abgedunkelte Flasche, im Kanister oder in Bag-In-Boxen. Kanister sind gut, sollten aber unbedingt kühl gelagert werden, da Metall viel schneller Wärme leitet als Glas.
ca. 3 Minuten Lesezeit, letzte Änderung: 18.10.2021
Ein gutes Olivenöl ist die Basis vielfältiger Speisen. Doch wie erkennt man, ob es sich um ein hochwertiges oder minderwertiges Öl handelt. Ist der Preis allein entscheidend oder bieten auch andere Punkte eine gute Hilfestellung bei der Auswahl? Wir geben Ihnen fünf Tipps, mit denen Sie anhand von Verpackung, Geruch, Geschmack, Auszeichnungen oder Zertifizierung Anhaltspunkte für ein gutes Olivenöl erkennen.
Erster Qualitätshinweis: Auf die Verpackung kommt es an
Um die Qualität von Olivenöl bestmöglich zu erhalten, ist eine kühle und dunkle Lagerung wichtig. Die richtige Verpackung kann dabei einen großen Unterschied machen, weshalb Hersteller hochwertiger Öle stets mit bedacht umhüllen. Dunkle Flaschen geben UV-Schutz, Kanister schließen dunkel ab. Als optimale Verpackung gilt die Bag-In-Box, welche die Vorzüge von Kanister und dunkler Flasche in sich vereint. Die Bag-In-Box bietet die Entnahme unter Vakuum (also luftgeschützt) in einer recyclefähigen Hülle, die durch einen Karton ummantelt geschützt ist.
Hinweise auf der Verpackung informieren über den Herstellungsrahmen: Die Ernte wird mit Monat und Jahr angegeben, wobei November für frühe Ernten steht. Je später die Ernte erfolgt, desto schwärzer sind die Oliven und umso niedriger ist der Gehalt an Polyphenolen. Extra Nativ-Label sind nativen Olivenölen vorzuziehen.
Bag-In-Boxen bieten dunkler und kühler Lagerung den Luftabschluss durch Vakuum, während die Verpackung gut recyclebar und somit nachhaltig ist.
Transparenz bieten Hersteller zudem durch Hinweise zu zusätzlichen Informationen: Säure, K-Werte, Wachs und Peroxyide können auf der Verpackung oder auf der Herstellerwebseite angegeben werden. Ein geringer Säurewert gilt als sehr gutes Zeichen und liegt im optimalen Fall unter 0.3%, die besten unter 0.2%. Unser eigenes Olivenöl Season-21 hat nur 0.15% Säure. Der Säuregehalt gibt Auskunft zur Frische, die durch schnelle Extraktion nach der Ernte entsteht. Wurde ein Öl länger als 1-2 Jahre im Laden gelagert, kann es bereits sehr abgeflacht oder gar ranzig sein. Und wie erkenne ich ranziges Olivenöl?
Je älter ein Olivenöl ist, desto flacher wird es. Sehr gute Olivenöle halten sich bis zu 3 Jahre. Je früher die Ernte vorgenommen wurde, desto frischer das Olivenöl. Also unbedingt auf das Ernte Jahr und den Monat schauen.
Der Geruch als Hinweisgeber für Qualität
Im Geschäft ist ein Probieren von Olivenöl meist nur selten möglich, es sei denn, Sie wählen den Besuch im Fachgeschäft, in welchem selbst abgefüllt wird. Im Restaurant stehen neben Essig auch Öle bereits griffbereit auf dem Tisch. Doch gerade hier sollten Sie vor der Nutzung die Geruchsprobe machen, um sich das leckere Restaurantgericht nicht zu verderben. Der Geruch sollte keinen muffigen Eindruck hinter lassen und dennoch gut wahrnehmbar sein. Fehlender Geruch ist ein Indiz für ein sehr flaches, NUR fettiges Olivenöl. Ein fruchtig-frischer Geruch nach Oliven mit herber oder scharfer Note lässt hingegen auf ein gutes Öl schließen.
Lässt sich der Duft aufgrund kühler Temperaturen nur leicht wahrnehmen, nehmen Sie einen Esslöffel für ungefähr eine Minute in den Mund und gießen Sie anschließend ein wenig Öl darauf, um es zu erwärmen. Hierdurch zeigt sich der Duft kräftiger und Sie können frisches und gutes ebenso wie ranziges Olivenöl leichter erkennen.
Scheuen Sie sich nicht, ein unangenehm riechendes Öl an den Kellner zu geben und um einen Ersatz zu bitten. In einem guten Restaurant wird diese Geste geschätzt werden, da den Betreibern am Wohlgefühl der Kunden liegt.
Guter Geschmack statt ranziger Note
Neben dem Geruch ist auch der Geschmack ein gutes Erkennungsmerkmal für hochwertiges Olivenöl. Der Tipp mit dem erwärmten Löffel lässt sich dabei ebenfalls anwenden, da ranzige, abgestandene und unangenehme Aromen hierbei schnell deutlich werden. Gutes Olivenöl erkennen Sie bereits mit wenigen Tropfen, die Sie auf der Zunge zergehen lassen.
Erkennen Sie gutes Olivenöl an der Harmonie und der Länge der Aromastoffe. Je intensiver der Geschmack, umso früher wurden die Oliven geerntet, was sich mit einem hohen Gehalt an Polyphenolen zeigt.
Drei Elemente zeigen sich bei einem frischen, guten Olivenöl im Geschmack: Frucht, Bitterkeit und ein leichtes Kratzen im Hals. Zu Beginn zeigt sich das Öl auf der Zunge frisch und angenehm fruchtig. Anschließend schmecken Sie die Bitterstoffe dezent an den Innenwänden der Mundschleimhäute sowie am Gaumen. Im Rachen äußerst sich ein leichtes Kratzen beim Herunterschlucken. Diese drei Kriterien wirken im besten Fall harmonisch miteinander, wenn sie gleichermaßen im Mund über einen längeren Zeitraum intensiv sind und die hohe Qualität vom Olivenöl erkennen lassen.
Machen Sie bei Olivenöl keine Kompromisse und entfernen Sie ranziges Öl konsequent aus der Küche. Eine weitere Verwendung sollte lediglich für die Behandlung von Holz und Leder in Frage kommen.
Qualitätswettbewerbe: Auch fachlich ein gutes Olivenöl erkennen lassen
Hochwertige Olivenöle werden von internationalen Olivenöl Wettbewerben ebenso anspruchsvoll geprüft wie es Genusskritiker von Wein kennen. Internationale Wettbewerbe geben den Herstellern Aufschluss über die hergestellten Produkte und dem Verbraucher die Sicherheit für hohe Qualität. Unser eigenes Olive Oil Season 21 konnte zuletzt 8 Auszeichnungen gewinnen, darunter 4 x Gold. Diese Auszeichnungen geben ein Indiz dazu, wie eine internationale professionelle Jury über das Olivenöl urteilt. Die Prüfung erfolgt dabei organoleptisch nach Defekten im Geruch und im Geschmack, die Verwendung von grünen und schwarze Oliven, die Harmonie, die Persistenz, die Bitterkeit, das Kratzen im Hals und die Fruchtigkeit.
Der Gewinn von Qualitäts-Wettbewerben geht mit der Verleihung von Auszeichnungen einher, welche die Produkte im Anschluss tragen dürfen. So können Sie bei entsprechender Auszeichnung auf die Qualität des Olivenöls vertrauen.
Beispiele für angesehene Wettbewerbe zur Olivenölqualität, welche das Olivenöl Season 2021 bewerteten:
Bio-Zertifizierung auch bei Olivenöl sinnvoll
Biologisch hergestelltes Olivenöl mit Bio-Zertifizierung zeigt ein entsprechendes Label auf der Verpackung. Dies ist zwar kein Beweis für ein geschmacklich und gesundheitlich perfektes Öl, jedoch ist die Freiheit von Pestiziden und Insektiziden bei der Herstellung eine Voraussetzung für die BIO-Zertifizierung. Umgekehrt können auch hochwertige Öle ohne entsprechende Zertifizierung gesund und wohlschmeckend sein. Laut der Stiftung Warentest enthalten viele Öle mit und ohne Zertifizierung leider noch immer hohe Werte an Mineralöl- und Plastik-Rückständen.
BIO ist top, jedoch können auch biozertifizierte Produkte heute belastet sein. Achten Sie daher bei hochwertigen Olivenölen auf Produkte von Herstellern, die zusätzlich auf Mineralöl- und Plastikkontaminierung testen.
Unsere BIO und Nicht-BIO Olivenöle sind entsprechend für Ihre Gesundheit freiwillig auf Mineralöl- und Plastikkontamination (MOSH/MOAH/POAH Tests im deutschen Labor) geprüft, um Ihnen ein wirklich sauberes Qualitäts-Olivenöl zu bieten.
Mythen zu gutem Olivenöl: Von Olivenöl-Farbe bis zu Herkunftsangaben
Noch immer halten sich Mythen um die Olivenöl-Qualität, welche die Farbe des Öls oder dessen Herkunft betreffen. Die Farbe kann ein Qualitätsmerkmal sein, muss dies jedoch nicht unbedingt, sofern keine fortgeschrittene Defekte (z.B. Ranzigkeit) vorliegen.
Die Herkunft sagt heute nichts mehr alleine über die Qualität aus, da jeder Produzent anders arbeitet und “seine” Olivenplantage individuell entsprechend dem vorliegenden Terroir bewirtschaftet. Dies ist vergleichbar mit der Arbeit von Winzern. Ländern wie Spanien, Italien und Griechenland und Marokko produzieren am meisten Olivenöl weltweit, bieten dabei aber eben ein breites Spektrum von ganz niedriger bis zur höchsten Qualität. Informationen wie das Siegel der DOP (Denominazione d’ Origine Protetta) geben Aufschluss darüber, dass ein Olivenöl von Oliven aus einem Anbaugebiet stammen. Das italienische Siegel wird nur an Produkte mit geschützter Herkunftsbezeichnung vergeben. Das ist gut, weil man so sehen kann, woher es kommt. Jedoch ist auch dies allein kein umfassender Qualitätsnachweis.
Wählen Sie bevorzugt einen Produzent Ihres Vertrauens, der Ihre Fragen offen und transparent zur Herstellung ebenso wie zum Produkt beantwortet.
Möchten Sie mit einem Olivenöl braten? Dann sollten Sie auf raffiniertes Olivenöl verzichten und ein hochwertiges polyphenolreiches Olivenöl nehmen. Es enthält viele gesunde Antioxidantionen und behält zudem beim Braten seine Wertigkeit, während klassisches Bratöl durch die Raffinierung bereits die meisten Vitalstoffe entzogen wurden.
FAQ / Häufig gestellte Fragen
Woran erkenne ich gutes Olivenöl?
Gutes Olivenöl erkennen Sie über eine sensorische Prüfung von Duft und Geschmack am besten. Als Hauptkriterien gelten die Fruchtigkeit, die Bitterkeit am Gaumen sowie ein leichtes Kratzen im Rachen. Zudem darf das Olivenöl keine Defekte wie Ranzigkeit aufweisen.
Wie kann der Kauf von ranzigem Olivenöl vermieden werden?
Achten Sie beim Kauf auf eine lichtundurchlässige Verpackung wie dunkles Glas oder Metallkanister. Wenn möglich sollten Sie auch in Erfahrung bringen, ob das Olivenöl dauerhaft kühl gelagert wurde. Ist ein Olivenöl nach dem Kauf direkt ranzig, ist dies ein Umtauschgrund.
Kann man mit einem hochwertigen Olivenöl auch Braten?
Wenn ein Olivenöl hochwertig ist und entsprechend viele Polyphenole enthält, bleiben die Inhaltsstoffe auch beim Braten erhalten. Somit kann ein gutes Olivenöl hervorragend zum Braten verwendet werden.
Welche Aussagekraft haben Wettbewerbe und Auszeichnungen?
Die Kriterien für Wettbewerbe sind hoch und mit denen bei Weinverkostungen vergleichbar. Gute Olivenöle werden auf sensorische Merkmale geprüft und miteinander verglichen. Die fachlich versierte Jury vergibt entsprechend die Auszeichnungen nach hohen Qualitätsstandards und Fachkenntnis.
Muss ein gutes Olivenöl Bioqualität haben?
BIO-Zertifizierungen weisen auf die Herstellung von Ölen nach hohen Standards der biologischen Landwirtschaft hin, welche die Nutzung von Pestiziden und Insektiziden stark begrenzt und in großen Teilen sogar vollständig ausschließt. Hierdurch ergibt sich ein Indiz auf ein hochwertiges Olivenöl. Somit ist eine BIO-Zertifizierung für sich durchaus ein gutes Qualitätsmerkmal in Bezug auf die Sauberkeit des zertifizierten BIO-Olivenöls. Es gibt jedoch keinen Hinweis auf das Aroma, die Frische oder die sensorische Qualität.
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